Zoom-Gottesdienste feiern
In Zeiten von Corona dürfen wir den Gottesdienst vielerorts nur noch im digitalen Raum feiern. Im Folgenden finden Sie Arbeitshilfen, Impulse und Vorlagen.
Proudly present vom:
Fachbereich IT der EKBO
Michaeliskloster und Gospelreferenten der Landeskirche Hannovers
und von der Friedensgemeinde Pforzheim der Badischen Landeskirche
Kleine Einblicke von Pfarrerinnen Ruth Nakatenus und Esther Philipps, Friedensgemeinde Pforzheim
1. Rituale finden / entdecken
- Kerze gemeinsam anzünden, alle halten sie in die Kamera – dann Votum sprechen
- Segensschnur: eine Schnur durch die eigene Zoom-Kachel spannen, an den Enden berührt sie die Schnur der Person in der nächsten Kachel (ist horizontal und vertikal möglich)– dann Segen sprechen
- Segensvariante mit Händen: Handflächen nach außen drehen, dort „berühren“ sie die Handflächen der Person in der nächsten Kachel – auch als „Händereichen“ nach dem Abendmahl geeignet
- Tauferinnerung: Wasserschälchen steht bereit, Tauferinnerung wird gesprochen, alle zeichnen sich ein Wasserkreuz in die Hand
- Abendmahl per Zoom
- Elemente aus der Gebärdensprache nutzen: vormachen, alle machen sie nach, z.B. Friedensgruß
2. Zoom-Gottesdienste sind schön! (und nicht nur ein Ersatz)
- dialogisch – lassen sich zu zweit (mehreren) vorbereiten und feiern und es ist ganz egal, wo auf der Welt die liturgisch Agierenden sich dabei befinden
- im Kontakt mit den Menschen – sicher und verlässlich während der Pandemie, aber auch, weil intensives GD-Erlebnis durch das in-die-Gesichter-schauen
- Gemeinde weit denken – Gottesdienstgemeinde sind dann nicht mehr nur die Menschen, die sonntags in eine (in „ihre“) Kirche kommen. Viele Familienmitglieder feiern in unseren GDs zusammen, die weit auseinander leben. Auch Menschen dabei, die keine Gemeinde vor Ort haben, der sie sich zugehörig fühlen
- Musik - es geht tatsächlich gut, zuhause zu einer Stimme und Klavierbegleitung dazuzusingen, v.a. in einer Zeit, in der wir es nicht in den Kirchen tun können – klanglich klappt das nicht in jeder Konstellation gut (entsprechende Einstellungen bei Zoom vornehmen)
- Beteiligungsmöglichkeiten auch von Ehrenamtlichen leicht möglich bei Lesung, Chat usw.
3. „kluge“ Chat-Fragen stellen
- Gebet mit Dank oder Fürbitte: Die GD-Teilnehmenden schreiben ihre Anliegen in den Chat, während des Gebets werden die Anliegen von den Liturginnen vorgelesen (Achtung beim Formulieren der Frage, damit der Chat dann auch leicht vorlesbar ist)
- Chat während der Predigt (z.B. Bibeltext weiterschreiben, Bibeltext teilen) • einander Segensworte in den Chat schreiben (z.B. „helle Worte“ in der Epiphaniaszeit)
- Tipp: Das Vorlesen des Chats durch z.B. zwei Stimmen im Wechsel hat eine große Intensität
Hier finden Sie Zoom-Abendmahlsgottesdienst-Entwürfe und liturgische Stücke für Gründonnerstag, Ostern und Pfingsten.
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Der Schatz der Christusgegenwart in digitalen Formen des Abendmahls!?
Ein Impuls zur Erprobung digitaler Formen des Abendmahls in der Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers
Von Esther Philipps
Grundlegendes:
- jemanden für die technische Hilfe haben: Einlass, Stummschalten, Bilder oder Liedtexte einblenden, evtl. Störer*innen im Blick behalten usw.
- Mitfeiernde sollen mit Kamera und Klarnamen am GD teilnehmen. Falls das nicht klappt, kurz im Chat miteinander Kontakt aufnehmen. • mit Live-Musiker*in macht es Spaß – die*der Musiker*in kann dann auch selbst Parts im GD übernehmen – ein Lied anleiten, Bewegungen zeigen usw. – aber technisch braucht es dazu einige Vorbereitungen und Bedingungen, damit die Tonqualität gut ist.
- zu zweit vorbereiten (oder mit Team) – es ist bei Zoom schön und lebendig, wenn in vielen Fenstern etwas passiert.
- die Bildschirmfreigabe haben nur die Verantwortlichen
- bei Fragen: Esther.Philipps@kbz.ekiba.de
Von Birgit Mattausch nach einem Tastaturgebet von Maria Herrmann, die die Idee wiederum von Emma Richardson hat
Wir beginnen oben mit den Zahlen.
Streich mal drüber.
Wie geht’s dir?
Die 9 ist für das beste Gefühl. Die 1 für das schlechteste.
Leg mal deinen Finger auf die Zahl, die grad sagt, wies dir geht.
Hast du ein Wort für dieses Gefühl? Entscheide dich für eins.
Dann geh jetzt zu den Buchstaben.
Und berühre die Tasten, die dein Wort bilden.
z.B. müde oder Vorfreude
Wenn du fertig bist: geh zum Punkt. PUNKT. So ist es grade mit mir, Gott. Wenn du den Punkt zu krass findest, nimm das Komma.
Jetzt die Leertaste. De größte Taste auf der Tastatur. Leg den Finger drauf.
Auf englisch heißt sie Space-Bar. Sie schafft Leerstellen.
Hast du gerade genügend Leerstellen? Platz? Space? Was füllt gerade den Platz, den du hast? Was füllt dein Herz, deinen Kopf? Für was hättest du gerne mehr Platz, mehr Space, mehr Leerstellen?
Denk es hin zu Gott.
Jetzt die Steuerung-Taste an. Control heißt sie auch.
Wie ist das grad mit der Kontrolle?
Hast du sie? Willst du sie haben?
Gibt’s was, wo du gern die Kontrolle anderen geben würdest? Wem?
Denks wieder hin zu Gott.
Jetzt die Shift-Taste. Das ist die mit dem Pfeil nach oben.
Hast du heute schon in den Himmel geschaut?
Wenn du diese Taste drückst, schreibst du groß – und vielleicht denkst du dann auch groß. Von dir selbst – und von anderen. Über uns hinaus denken. Grandezza, Großmut, sagt Ignatius von Loyola. Mehr wollen. Mehr Glaube, mehr Liebe, mehr Hoffnung.
Schenk uns Großmut, Gott.
Und die letzte Taste: oben links auf der Tastatur: die F1 Taste. Die Hilfe Taste in manchen Programmen.
Fühl die Taste und überlege, was du brauchst …
Sag es Gott. Jetzt.
Stille
Amen.
In Ihren Gemeinden wird Musik ganz unterschiedlich abgedeckt: von der hauptamtlichen Kantorin über nebenamtliche Musiker bis hin zum Ehrenamt. Nicht jede*r kann in Gottesdiensten Musik machen, nicht jede*r will. Und doch: Live-Musik ist aus liturgischer Sicht die beste, aus rechtlicher Sicht die einfachste Lösung.
Kurzhinweise zur Absicherung von Videokonferenzen und digitalen Veranstaltungen gegen Störungen (‚Zoom-Bombing‘)
Til von Dombois und Chiara Bon