Liedtext
1. Mensch, Martin, schau, wir leuchten dir.
Am Martinstag, da singen wir.
Laternen bringen helles Licht wie du einst,
dich vergessen wir nicht.
2. Mensch, Martin, heut´ erzählen wir:
Kamst auf dem Pferd den Weg daher.
Du warst Soldat mit Helm und Schwert,
du warst gefürchtet und auch geehrt.
3. Mensch, Martin, dann bemerkst du ihn,
den Mann dort in der Kälte knien.
Du nimmst die Zügel in die Hand,
dein Pferd gehorcht und hält vor ihm an.
Mensch, Martin, schau mal an!
Mensch, Martin, was kam dann?
4. Mensch, Martin, siehst: Da friert ein Mann,
der nichts für seine Armut kann.
Du steigst vom Ross, dein Herz ist weit,
bleibst vor ihm stehn, zum Helfen bereit.
5. Mensch, Martin, ziehst dein Schwert herbei,
den Mantel teilst – aus eins wird zwei.
Der Alte streckt nun seine Hand
und nimmt das Tuch, voll Staunen und Dank.
6. Mensch, Martin, ach, du glaubst es kaum,
siehst Jesus dann in einem Traum:
kein König, sondern Bettelmann -
arm wie der Mensch dort am Straßenrand.
Mensch, Martin, schau mal an!
Mensch, Martin, was kam dann?
7. Mensch, Martin, träumst von einer Welt,
die jeden wärmt, auch ohne Geld.
Wo Reiche auch die Armen sehen,
und ihnen helfen und sie verstehn.
8. Mensch, Martin, das hat was gemacht,
das hast du selber nicht gedacht.
Und der Soldat wird nun ein Mönch,
und mancher sagt: ein liebender Mensch.
9. Mensch, Martin, sag, wie war das dann
in Kirche, Kloster, Stadt und Land?
Die Leute haben sich gedacht:
„Der Martin wird zum Bischof gemacht!“
Mensch, Martin, schau mal an!
Mensch, Martin, was kam dann?
10. Mensch, Martin, hast dich schnell versteckt,
doch Gänse haben dich entdeckt.
Ihr Schnattern war ganz laut und wild:
"Hier ist der Bischof, der das nicht will!"
11. Mensch, Martin, dir bleibt keine Wahl:
Bist Bischof nun von Berg und Tal.
So viele Jahre sind dahin,
doch heute kennt dich fast jedes Kind.
12. Mensch, Martin, nach dir ist benannt,
der Martin Luther, gut bekannt.
Getauft wurd‘ er am Martinstag,
auch er den Menschen Lebensmut gab.
Mensch, Martin, schau mal an!
Mensch, Martin, was kam dann?
13. Mensch, Martin, und jetzt kommen wir,
am Martinstag, da singen wir.
Laternen bringen helles Licht
wie du einst, dich vergessen wir nicht.
Text: Jan von Lingen, Musik: Fritz Baltruweit © tvd-Verlag Düsseldorf