Offener Brief zur Stellensituation

Nachricht Hildesheim, 30. Oktober 2024

Liebe Posaunenchöre im Posaunenwerk Hannover, liebe Bläserinnen und Bläser, liebe Lesende!

Seit die Synode im November 2022 den landeskirchlichen Haushaltsplan für die Jahre 2023/2024 beschlossen hat, ist bekannt, dass es eine deutliche Veränderung im Posaunenwerk geben wird, die nun immer näher rückt: Ab 1. April 2025 stehen uns nur noch 6 Landesposaunenwarte-Stellen zur Verfügung, bisher waren es 7.
(Im Bezirk Göttingen gibt es bis zum 31.3.25 eine einjährige befristete LPW-Stelle, die uns die Landeskirche auf Antrag einmalig bewilligt hat, da sie hier ausnahmsweise unverbrauchte finanzielle Mittel einsetzen konnte).

Viele Personen und Posaunenchöre haben ihre Sorge geäußert, dass diese Kürzung die Bläserarbeit empfindlich treffen wird, und sie haben gleichzeitig sehr deutlich gemacht, wie sehr sie die Fortbildungsangebote und Begleitung durch das Posaunenwerk insgesamt und die Landesposaunenwarte nutzen, wahrnehmen und schätzen.

Wir sind von Herzen dankbar für Euren Einsatz in dieser Sache, den wir in persönlichen Gesprächen, Sitzungen oder auf Seminaren erleben, in Briefen an die Kirchenleitung oder einer Unterschriftensammlung auf openPetition. Uns allen ist sehr daran gelegen, weiterhin all das zu leben, zu pflegen und weiterzuentwickeln, was "Posaunenchor" ausmacht. Diese Verbundenheit empfinden wir als unschätzbar wertvoll!

Begleitung und Fortbildung der Posaunenchöre weiter an erster Stelle

Für uns im Posaunenwerk ist es eine vorrangige Aufgabe, unsere Zeit und Energie jetzt dafür zu nutzen, gute Lösungen zu finden, um auf die Herausforderungen, die durch die Kürzung der einen LPW-Stelle entstehen, bestmöglich antworten zu können. So befinden wir uns aktuell wie grundsätzlich in einem Prozess, unsere Aufgaben und Vorhaben an die neue Situation anzupassen.

Natürlich werden manche Termine und Angebote wegfallen, wenn wir nur noch mit sechs statt wie bisher mit sieben Kollegen für die Bläserarbeit in unserer Landeskirche zuständig sind. Wir versuchen aber zu ermitteln, wo wir effizienter arbeiten können und inwiefern wir verstärkt unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte innerhalb des Kollegiums hinsichtlich Projekt-, Gremien- und Seminararbeit zum Vorteil aller entwickeln können.

Dabei haben wir im Blick, dass die Begleitung und Fortbildung der Posaunenchöre vor Ort weiterhin an erster Stelle stehen soll. Wir kommen gerne in die Chöre und unterstützen mit Aufbau und Begleitung der Anfängerausbildung, durch Coaching von Chorleitenden und Ausbildenden, durch Vorbereitung und Gestaltung von Gottesdiensten, Konzerten, Posaunenfesten, Jubiläen und mehr!

Alle Chöre werden einen zuständigen Landesposaunenwart haben

Was uns wichtig ist: Alle Chöre werden auch ab April 2025 einen für sie zuständigen Landesposaunenwart haben. Es wird keinen Bezirk ohne Landesposaunenwart geben. Dafür ist aber eine Veränderung im Zuschnitt der Bezirke notwendig. Sie ist bereits im Landesposaunenrat beraten worden und wird nach dem Beschluss durch das Kuratorium des Michaelisklosters auch bekanntgegeben und umgesetzt werden.
Natürlich stehen die Angebote aller Landesposaunenwarte auch weiterhin allen Posaunenchören offen – so wie auch jetzt schon manche Bläserinnen und Bläser z.B. aufgrund von kürzeren Fahrtwegen Angebote des benachbarten Bezirks besuchen.

Eine besondere Stärke von Posaunenchören ist ihre Weite. Sie spielen auf dem Land und in der Stadt. In Posaunenchören spielen Menschen von 8 bis über 80 Jahren, Männer, Frauen, Kinder aus allen Gruppen unserer Gesellschaft. Genauso vielfältig wie die Zusammensetzung in den Posaunenchören ist auch die Musik, die gespielt wird - die vielen Stile und Epochen der Kirchenmusik, die verschiedenen Stimmen und Instrumente, die unterschiedlichen Proben-, Gottesdienst- und Konzertformate.

Mut, Trost und Segen

Wir erleben diese Vielfalt – auch in unserer Landeskirche – als großen Gewinn! Wir schätzen und pflegen das gute Miteinander in der haupt- und ehrenamtlichen Kollegenschaft der gesamten Kirchenmusik. Wir sehen die anderen kirchenmusikalischen Gruppen und Bereiche wie z.B. die Orgelmusik, die Popularmusik, die Kinderchor- und Kantoreiarbeit nicht als Konkurrenten um Personalstellen und Zuweisungen! Uns verbindet vielmehr die Freude an der Musik und der Auftrag zur Verkündigung und zum Gotteslob.

Auch zur Kirchenleitung stehen wir in gutem Kontakt. Wir bringen uns ein beim Entstehen des Kirchenmusikgesetzes und bei Entwicklungs- und Veränderungsprozessen. Wir erleben einen fruchtbaren Austausch, sodass wir unseren Dienst auch in Zukunft gerne und voller Vertrauen ausüben.

Dass wir dabei mit Euch in den Posaunenchören zusammenarbeiten dürfen, ist uns allen persönlich ein großes Geschenk. Danke für allen Mut, Trost und Segen, den Ihr verbreitet, und allen tatkräftigen Einsatz für die Zukunft der Posaunenchöre!

Die Landespastorin für die Posaunenchorarbeit Andrea Mahlke

Das Kollegium der LPW
Hayo Bunger
Christian Fuchs
Reinhard Gramm
Henning Herzog
Tim Löhrs
Lennart Rübke
Moritz Schilling