Kirchenjahr Säkular – das Leben feiern

Lebensliturgien & Alltagsfeste

‚Was willst Du, das ich Dir tun soll?‘ Treffen unsere Rituale und die Setzungen der Themen des Kirchenjahres noch das "real life"?

Die Zukunft des Gottesdienstes liegt vor allem auch in seiner Kasualisierung. Dafür lohnt es sich, konsequent den Blick der Feiernden einzunehmen. So entdecken wir in den alten kirchenjahreszeitlichen Anlässen den Lebenskern heutiger Menschen. Und so finden wir im Jahreskreis Lebensanlässe, um diese gottesdienstlich zu begleiten.

Teilnehmende haben zum Jahresanfang gute Vorsätze gefasst
Müsli stärkt das Durchhaltevermögen


Liebe kann nicht verdient werden. Liebe ist zuerst - vor aller Leistung. Und in allem Scheitern - davon hängt dein Wert nicht ab. Du bist wunderbar gemacht.

Zeugnistag


Ruhe auf den Bergen. Party am Abend.

Après-Ski

Februar – dunkle Jahreszeit, die Lichter von Weihnachten sind abhängt, aber die Tage sind immer noch kurz und dunkel. Es braucht etwas, was in der dunklen Jahreszeit Wärme und Licht schenkt, etwas, was guttut.

Selfcare-Gottesdienst


Murmeltiere werden aus Winterschlaf geholt. Kann das Tier seinen Schatten sehen, bleibt es 40 Tage kalt.

Murmeltiertag

In der ersten Blüte steckt die Verheißung des Lichts. Ein "endlich!". Ein Aufatmen. Wie die Blumen strecken wir uns der Sonne entgegen und spüren erst da, dass wir neue Kraft brauchen.

Aufblühen

Unterwegs zu sein, Touren machen. Zu Fuß, mit dem Rad, mit Bollerwagen. Wir sind: Station auf dem Weg zum Durchatmen und Stärken.

Bollerwagen Pop-up


Gemeinschaft über Nationen und über Grenzen hinweg

ESC

Freundinnenschaft feiern, das Leben feiern auf der Höhe des Jahres, Zusammenhalt, Wir, Women-Power, schön, dass es dich gibt, ein Hoch auf uns.

Freundinnen-Gottesdienst


Freiheit von Termindruck, Pflicht und Kalenderdiktat ist die Verheißung des Sommers und anstehender freier Zeit oder Urlaub.

Sommerfrische

Liebe kann nicht verdient werden. Liebe ist zuerst - vor aller Leistung. Und in allem Scheitern - davon hängt dein Wert nicht ab. Du bist wunderbar gemacht.

Zeugnistag

Summertimesadness: Der Sommer soll nicht enden.
Sehnsucht an den Himmel binden.
Gleichzeitigkeit der Schönheit und Melancholie.

Perseiden


Wer bin ich, wohin will ich? Werde ich zufrieden mit meinem Leben? Was bedeutet Freiheit und was Verantwortung?

Ausbildungsbeginn

Feiern, was wir Leckeres ernten köönnen und loslassen, was wir nicht brauchen

Kartoffelfest

"Herzlich willkommen hier am Taufbecken.
Ich bin übrigens Martin. Martin Luther.
Ich finde, du siehst ganz schön gruselig aus"

Halloween

Tränenbrot verteilen, Liebe schmecken und ahnen, dass Essen Leib und Seele zusammenhält

Popup-Curch auf dem Friedhof


Im Essen können sich schöne und schwere Erinnerungen treffen, die Trauernden sind untereinander verbunden

Erinnerungsmahl

Pastorin Elisabeth Rabe-Winnen
Wunderautomat Foto: Andreas Hülsemann

Zum Hintergrund

Was ist Menschen heute heilig? Wo findet Leben und Feier statt? Der Januar ist säkularer Fastenmonat geworden (Veanuary), die Freude über den Frühling liegt vor Ostern, im Mai laufen Menschen feiernd mit Bollerwagen, im Sommer genießen sie die langen Tage, am letzten Oktobertag wächst die Popularität von Halloween. Jeder Monat und jede Jahreszeit hat ihre Themen und Anlässe der Feier. Kirchenjahr und Jahreskreis sind in der Regel nicht mehr kongruent – nur im Dezember passen die Bedürfnisse und Sehnsüchte weiterhin zueinander.

Es ist kein Zufall, dass Weihnachten auf die Wintersonnenwende fällt und Erntedank dann begangen wird, wo früher die großen Erntefeste gefeiert wurden. Immer wieder fanden Durchmischungen von Jahr und Kirchenjahr statt und allzu häufig setzte sich der Kern der Frohen Botschaft durch.

Aus dieser Erkenntnis heraus haben sich kreative Christ:innen zusammengetan, um in guter Tradition herauszufinden, was den Menschen heute heilig ist. Mit fluiden Formen, anderen Zeiten und Orten oder in Pop-Up-Formaten werden Anknüpfungspunkte geschaffen, die einen Mehrwert für die Menschen bilden und sie in ihrer Lebenswelt ernst nehmen, auch gerade dort, wo der Faden der Tradition längst gerissen war.