Liebe Bläserinnen und Bläser,
meine ersten Erinnerungen an Kirchentage untermalen Klänge eines Posaunenchors. 1995 in Hamburg. Meine Gemeinde hatte eine kombinierte Fahrt Jugendliche + Posaunenchor angeboten, und ich war 16-jährig dabei. Ich erinnere mich an fröhliche Tage in Hamburg trotz kurzer Nächte auf harten Isomatten zwischen Instrumentenkoffern und Notenständern; an das ganz besondere Problem, eine Tuba in eine überfüllte S-Bahn zu quetschen; und schließlich an die Klanggewalt von tausenden Trompeten, Tuben, Hörnern und Posaunen beim Schlussgottesdienst. Das hat sich mir eingebrannt. Seitdem sind Kirchentag und Posaunenklänge für mich aufs Engste verwoben.
Ein Blick in die vielen Befunde unserer Bibel, in denen Posaunen erwähnt werden, zeigt: Wo Großes geschieht, wird die Posaune geblasen. Und wo Gott zu seinen Menschen spricht, wird seine Stimme begleitet vom Schall der Posaune: "Und ich habe Wächter über euch bestellt: Merkt doch auf den Schall der Posaune!" So spricht Gott im Jeremiabuch (Jer 6, 17).
Die Posaune als Zeichen, dass Gott uns sieht, unser Leben begleitet, über uns wacht. Eine Zusage, die so voll und reich klingt wie der Klang vieler Posaunenchöre.
Wenn ich mir für Hannover 2025 etwas wünschen darf, dann diesen vollen Klang. Ich bin sicher: Er trägt unser Singen und Beten, unser Hören und Schweigen, unsere Nachdenklichkeiten und unsere Freude direkt zu Gott. So können wir mutig, stark, beherzt (1 Kor 16, 13-14) das Leben anpacken, wie das Motto für den nächsten Kirchentag in Hannover lautet. Vom 30. April bis 4. Mai 2025 kommen wir zusammen. Ich freue mich über jeden Posaunenchor, der sich anmeldet.
Mit herzlichen Grüßen aus dem Kirchentagspastorat,
Ihre
Anne Helene Kratzert (Kirchentagspastorin)