Sechster Sonntag in der Passionszeit

Palmsonntag

1 Lasst uns beten:
2 Umjubelt –
und dann fallengelassen.
Stürmisch gefeiert –
und dann verstoßen.
1 Jesus,
mit dir gehen wir
in deine Leidenswoche.
Du stehst für uns da in einem neuen Licht –
wie die Personen um dich herum.

2 Sei du mit Petrus,
1 mit allen, die dich verleugnen,
dass sie der Hahnenschrei rechtzeitig aufweckt,
wenn es darauf ankommt, zu dir zu stehn.

Stille
Alle Du sprichst mich an – und ich geh dir nach.
2 Sei du mit Judas,
1 mit allen, die dich verraten,
dass sie ihre Enttäuschungen geduldig tragen,
bis sie Frucht bringen –
dass sie nicht so lange verblendet werden,
bis es zu spät ist.
Stille
Alle Du sprichst mich an – und ich geh dir nach.

2 Sei du mit Pilatus,
1 mit allen, die Macht haben
und in der Gefahr stehen, sie zu missbrauchen,
dass sie Verantwortung übernehmen.
Stille
Alle Du sprichst mich an – und ich geh dir nach.

2 Sei du mit Maria,
1 mit allen, die bedingungslos lieben,
dass sie die Welt verwandeln.
Stille

Alle Du sprichst mich an – und ich geh dir nach.

2 Sei du mit allen, die dabei stehn,
die nicht weglaufen, nicht wegsehen, sondern ausharren,
1 dass sie sich couragiert gegen Unrecht einsetzen –
dass wir alle mehr für dich
und weniger für uns tun.
Stille

Alle Du sprichst mich an – und ich geh dir nach.
2 Jesus,
mit dir gehen wir
in eine Leidenswoche
und eine Sterbenszeit.
Eine Woche,
in der wir entfernt spüren,
wie weit deine Liebe geht.
Du hältst sie durch
bis zum Ende.
Das ist immer noch
schwer zu begreifen.
Und unser Dank ist ein schwacher Abglanz.
Danke, Gott.
Alle Du sprichst mich an – und ich geh dir nach.
Vater unser …

Fritz Baltruweit in ggg 5: Fürbitten

Abendmahlsliturgie alternative Form

L1

Welch eine Verschwendung!
Maria schüttet eine ganze Flasche mit kostbarem Öl über Jesu Füße,
eine Riesenportion mit dem teuersten Parfüm, das es damals gab.
Welch eine Vergeudung und Verschwendung!

L2

So denken wir, rechnen, kalkulieren, verurteilen.
Gott denkt nicht so. Denn Gott ist ein Verschwender.
Er verschwendet seine Liebe, ja sich selbst, an uns.
Er ist sich nicht zu gut, um in das Chaos unserer Welt zu kommen.
Er lässt es sich etwas kosten, einer von uns zu sein,
und geht bis zum Äußersten.

Davon spricht Jesus in den Worten der Einsetzung des Abendmahls:

Einsetzungsworte

Abendmahlsgebet

L3

Wir danken dir, Jesus, dass du dir nicht zu gut warst für uns.
Wir danken dir für deinen Mut und deine Schmerzen.
Wir möchten auch dir gerne etwas geben:
unser Vertrauen auf dich,
unseren Einsatz für deine Welt,
unsere Sehnsucht nach Liebe,
unser Herz.
Komm zu uns, wir brauchen dich,
lass uns schmecken, wie gut du bist.

Vaterunser

Jochen Arnold in Zuspruch und Danksagung (hg.v. Arnold / Evang / Meyer-Blanck) Betrachtung und Gebet im Trialog