Neujahrsgruß

von Lars Hillebold, Direktor, und Benjamin Dippel, Landeskirchenmusikdirektor

Behaltet das Gute.

Am Anfang eines neuen Jahres stellen wir uns beide – bewusst gemeinsam – als zwei der neuen Gesichter und Menschen am und im Michaeliskloster vor, in Hildesheim, in der Region und in der Landeskirche. Zwei Kasseler sind in Niedersachsen und der Hannoverschen Landeskirche angekommen. Benjamin Dippel schon vor vielen Jahren und nun als neuer Landeskirchenmusikdirektor; Lars Hillebold aus Kurhessen-Waldeck nun als der neue Direktor des Michaelisklosters. Wir sind neugierig und werden uns auf den Weg machen, so viel Gutes zu hören und kennenzulernen. Wir wollen verweben, verstärken und fragen, was es an Gutem für die Zukunft braucht.  
 
Behaltet das Gute bewahrt als erstes ein besonderes "Dankeschön". Dieses richtet sich von Herzen und mit ausgesprochener Wertschätzung auch für den Übergang an unsere Vorgänger Hans-Joachim Rolf und Jochen Arnold: zwei der Gründungspersonen des Michaeliskloster, die über 20 Jahre lang die eigene Seele und die des Klosters so zum Klingen gebracht haben, dass andere mit eigenen und freien Tönen gut einstimmen konnten und das weiterhin tun werden.

Musik und Wort und Tat klingen miteinander

Das Gute behalten ist für uns eine forschende Suche nach den Tönen, die die Richtigen treffen und nach den Worten, die die Herzen erreichen. Musik und Wort und Tat klingen miteinander. Harmonien, Liturgien und Diakonie(n) treffen sich mit Gott und Menschen. Im Wechselschritt eines Zentrums vor Ort und für die Regionen gehen wir hoffentlich segensreich weiter in die Zukunft. Im Miteinander von dem, was gebraucht wird und was wir anregen wollen, tauschen wir uns in der Weite von Kirche und Gesellschaft aus. Im Dialog von Haupt- und Ehrenamt suchen wir den guten Ton in und für die Verkündigung des Evangeliums. So sehr wir mit dem vertrauten Motto "Die Seele zum Klingen bringen" weitergehen können, so fragmentarisch mag "Seele" dem Menschen in Sinn und Sprache der Gegenwart sein. Kann gerade das Fragmentarische das Gute sein, das wir behalten und stärken werden? Das Behalten des Umsichtigen und Behutsamen auf der einen und das beharrliche Bekennen zum Guten Gottes auf der anderen Seite. Aus unserer Sicht klingt es besonders gut mit vielen bunten Menschen an Tasten und Trompeten; auf Kanzeln, Straßen und Marktplätzen; in den Kirchen aus Stein und mit mobilen Räumen.

Gut ist für uns die Präsenz bei den Menschen: mit unserer Musik und mit unserem segnenden Handeln; mit großherzigen Gesten und verschenkenden Gaben; auf Orgel- und in Kirchenbänken; an Taufbecken und Sterbebetten; im Kreuzgang und im alltäglichen Gang der Dinge; auch im guten Streit um das, was wir lassen und was wir behalten. So spielen wir beide dankenswerterweise in der weiten Landeskirche mit, in einem großen Team des Michaelisklosters als Arbeits- und Tagungsort, mit kulinarischer und liturgischer Qualität; mit musikalischen, theologischen, diakonischen, pädagogischen und weiteren Expertisen, die ins Gespräch kommen. Im Gespräch unserer Kirche und Gemeindeformen in der Welt verlässlich und unerwartet; vertraut und überraschend. Als liturgisch-musikalische Mund- und Handwerker im großen Segensnetz der Kirche legen wir unseres dazu, verbinden es mit Ihrem und mit Eurem und freuen uns auf baldige Begegnungen, um am Ende und mit Blick nach vorne zu sagen: Alles Gute!

Benjamin Dippel und Lars Hillebold