Hoffnungszeichen zum Kirchentag

Nachricht Hannovers, 03. Januar 2025

Kirchentagsaktion: Origami-Tauben auf ihrem Weg durch die Markt- und Kreuzkirche

Starkes Zeichen für Gemeinschaft und Zusammenhalt

Juliane Hillebrecht in der Marktkirche Hannover

Am Kirchentag sollen hunderte Tauben, gefaltet von Kindern, durch die Kreuzkirche fliegen. Hinter ihren Türen können Kinder vom 1. bis zum 3. Mai 2025 Kunstschätze finden, Glaubensspuren folgen, Mut-Stationen und Erlebnisinseln ausprobieren, Erzähl- und Kulturzeiten erleben.

Hinter dem Projekt stehen Susanne Paetzold, Referentin für die Kirche mit Kindern im Michaeliskloster, und die Pastorin der Markt- und Kreuzkirche Hannover, Juliane Hillebrecht.

Vier Fragen dazu an Juliane Hillebrecht

Gemeinsam mit Susanne Paetzold, Referentin im Bereich Kirche mit Kindern im Michaeliskloster, laden Sie Kinder dazu ein, Ihnen Hoffnungszeichen zu schicken. Warum haben Sie sich für eine Taube als Hoffnungsbotin entschieden? Steht die Taube im Fokus der Aktivitäten in der Kreuzkirche am Kirchentag?
Juliane Hillebrecht:
Dass wir uns ausgerechnet für die Taube entschieden haben, ist kein Zufall. Wer mit offenen Augen durch die Kreuzkirche geht, wird sie an vielen Stellen entdecken. Sie flattert wie ein roter Faden durch den Raum und erinnert uns dabei an wichtige biblische Geschichten: Bei der Taufe von Jesus kommt der Heilige Geist in Form einer Taube vom Himmel herab und auch bei Noah war es die Taube, die das Zeichen brachte, dass endlich Land in Sicht war. Sie ist Hoffnungsbotin, Mutmacherin und Friedenssymbol zugleich.
Im Kontext der Kinderkathedrale am Kirchentag steht sie für die Hoffnung und den Glauben, den Kinder in unsere Welt tragen. Indem sie ihre eigenen Origami-Tauben falten, geben sie diesem alten Symbol eine sehr persönliche Bedeutung. Die Taube wird nicht nur in der Gestaltung der Erlebnisinseln und Gebetsorte sichtbar, sondern auch als Teil der Aktion selbst. So ist sie mehr als nur ein dekoratives Element – sie lädt von Anfang an alle dazu ein, mitzumachen und über ihre Bedeutung nachzudenken.

Welche Chancen birgt es, Kinder aktiv an der Gestaltung von Kirchräumen oder Gottesdiensten zu beteiligen?
Juliane Hillebrecht:
Wenn Kinder aktiv in Gottesdienste oder die Gestaltung von Kirchräumen einbezogen werden, erleben sie, dass ihre Gedanken und Wünsche wirklich zählen. Sie merken, dass der Glaube nichts ist, das ihnen vorgegeben wird, sondern dass auch ihre Perspektiven in der Gemeinschaft wichtig sind. Denn letztlich sind wir alle gleichsam auf der Suche nach Gottes Spuren in unserem Leben und haben Hoffnungen, die wir teilen können. Manchmal sind die Worte und Bilder, die andere für sie finden, schwer verständlich. Kinder haben eine ganz eigene, klare Art, ihren Glauben so zu leben, wie es für sie passt.

Haben Sie ein Beispiel für eine Beteiligung von Kindern, die Sie bewegt hat?
Juliane Hillebrecht:
Besonders berührt haben mich Taufgottesdienste, in die ich einen Segenskoffer mitgebracht habe. Die Kinder öffneten ihn und entdeckten darin u.a. Kerzen, Seifenblasen, Engel und Konfetti. Zusammen haben wir dann überlegt, was Segen eigentlich bedeutet und wie es sich anfühlt, getauft zu sein. Es öffnete sich ein Raum für eigene Erfahrungen, Fragen und ein lebendiges Miteinander. Die Kinder hatten immer etwas zu sagen und ihre Ideen bewegten nicht nur sie selbst, sondern auch die Erwachsenen. Diese Erlebnisse zeigen, wie wertvoll es ist, wenn Kinder ihrer Neugier freien Lauf lassen und in eigenen Worten ausdrücken was sie denken und fühlen – und wie sehr ihre Authentizität alle anderen inspiriert.

Wie können Kinder konkret am Hoffnungszeichen-Projekt teilnehmen?
Juliane Hillebrecht:
Kinder können ganz einfach mitmachen, indem sie eine Origami-Taube falten. Wer mag, kann der Taube noch einen Namen geben oder sie mit einem Wunsch oder einer Botschaft versehen. Auch die Wahl des Materials und die farbliche Gestaltung laden ein, kreativ zu werden. Die Tauben können gemeinsam in Kitas, Schulen oder zu Hause gestaltet werden. Wir stellen dazu eine Faltanleitung sowie didaktisches Material zur Verfügung, um die Bedeutung der Aktion in den größeren Zusammenhang zu stellen. Anschließend schicken die Kinder ihre Tauben an uns, und wir integrieren sie in die große Installation in der Kreuzkirche. So wird sichtbar, wie vielfältig die Hoffnungen und Wünsche der Kinder sind – ein starkes Zeichen für Gemeinschaft und Zusammenhalt.

Unter Kinderkathedrale mehr erfahren

Kontakt

Diakonin Susanne Paetzold

Pastorin Juliane Hillebrecht
Ev.-luth. Marktkirchengemeinde St. Georgii et Jacobi
Hanns-Lilje-Platz 2
30159 Hannover
Tel. 0511 36437-38
Mobil 01525 5187209
Mail Juliane.Hillebrecht@evlka.de